Anliegen des Guides

. Grundsätzlich wird vor Beginn einer Jagd der Jagdgast seine Waffe, oder wenn er ohne Waffe kommt die Leihwaffe einschießen. Womit wir beim Thema Kaliber, Geschosse und Schussentfernung sind.

 

Beginnen wir mit der Schussentfernung: Hier muss man in über 50% aller Fälle mit Entfernungen über 300m rechnen. Das gilt noch mehr für Marco-Polo Jagd. Natürlich kann man auf diese Entfernungen nicht einfach mal so locker „ hin schießen“, Auflage und Ruhe sind dann schon Voraussetzung. Aber man sollte nicht verkennen, ein Steinbock über 8-9 Jahre kann schon die Größe eines mittleren Hirsches haben und wer in der Lage ist, bei Ruhe auf 100 m einen Bierdeckel mit Sicherheit zu treffen, der wird auch den Steinbock auf 400 m erlegen.

Da in Europa so gut wie nie auf solche Entfernungen geschossen wird, bitte unbedingt auch einmal selbst ausprobieren!!!

Das Kaliber: Auf 300-400 m Entfernung mit 7x64 oder 30-06 schießen, wird nichts, bitte kein Kaliber unter 7mm RemMag.

300WM, 300WSM, 300UltraMag usw. bis 8x68 sind die entsprechenden Kaliber, bei dem es nicht so schnell daneben gehen kann und man für Extremsituationen abgesichert ist.

Geschosse, die in Europa tolle Schweißfährten bringen und keine Wildbrettverluste, nutzen hier wenig. Nosler Bal.Tip mit sehr guten Ballistischen Werten, in Europa wegen verheerender Wildbrettzerstörung fast nicht mehr Einsatz, ist zur Bergjagd in Kirgisien genau das Richtige.

 

Beispiel: Ein Marco-Polo wird auf ca. 400 m mit Kaliber 338 Lap.Mag 13gr beschossen. Der Widder zeichnet nicht, wird aber nach 300 m etwas langsamer als die anderen flüchtenden Widder. Alle Stücke gehen über und sind nicht mehr zu sehen. Da sie in ein Nachbarland übergegangen sind, ist die Jagd erst einmal für den Jagdgast vorbei, mit aller Enttäuschung usw. Nur die Kirgisen selbst können die Verfolgung im Schnee aufnehmen. In der Nacht bringen sie den Widder. Morgens wird der Schuss untersucht: Unterer Brustkern durchschossen rechter Vorderlauf über den Schalen praktisch abgeschossen. Das Geschoss ein hartes durchschlagendes Geschoss. Mit einem Hohlspitzgeschoss wäre das nicht passiert. Diese explodieren förmlich und hätten eine weitaus schwerere Verletzung am Brustkorb verursacht. Es wäre nicht zum Hoffen und Bangen des Jagdgastes gekommen. Keine Angst, mit entsprechenden Kaliber ab 10.5gr Hohlspitzgeschoss, das zerplatz nicht vor dem Eindringen in den Wildkörper von Steinbock und Widder, dieses wollen einige ganz Schlaue mir immer wieder erzählen. Gegen leichtere Geschosse habe ich große Vorbehalte, denn in den Bergen Kirgisiens gibt es öfter Wind, der nicht zu unterschätzen ist.

Zum Thema Waffen gehört unbedingt der Entfernungsmesser mit Winkel Messung. Bitte keine Einfachen einsetzen, welche momentan überall angeboten werden !!!!

Es ist anzuraten, für Jäger die keinerlei Reiterfahrung haben, Reitstunden zu nehmen. Bergstöcke stehen jeder Zeit im Steinbockrevier zur Verfügung. In Marco-Polo Gebieten gibt es keinen Strauchbewuchs um Bergstöcke zu schneiden. Packlisten werden der Jahreszeit entsprechend nach Zusage einer Reise ausgegeben.

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